Was zieht man zu einer Hochzeit an? Diese Frage stellte ich mir letzten Freitag, nach dem ich relativ spontan entschieden hatte, doch zur Hochzeit einer alten Schulfreundin zu fahren.
Das oberste Gebot natürlich: nichts Weißes! Aber heiratet die Braut (meine Freundin) überhaupt weiß? Das wusste ich nicht – aber vorsichtshalber strich ich schon mal alle meine weißen Kleider aus der Liste der möglichen.
Da es mittlerweile Mitte September und somit schon recht kühl geworden ist, fielen die ganz kurzen Sommerkleidchen auch weg – wären vermutlich sowieso zu bunt gewesen. Schwarz kam mir auch unpassend vor.
Kurz: Ich erlitt einen kurzen „Ich hab nichts anzuziehen!“-Schock und dachte mir dabei: Männer haben es echt sehr viel einfacher, sich für solche Anlässe etwas zum anziehen rauszusuchen. Einfach günstige Anzüge aus dem Internet oder Laden kaufen. Dazu ein passendes Hemd, eine Krawatte und Schuhe kombinieren und fertig! Wie auch immer. Ich raffte mich dann auf und fuhr zu H&M. Gott sei Dank trat diesmal nicht das „Wenn man was bestimmtes sucht, findet man es nicht“-Phänomen auf: Schnell hatte ich drei Kleider gefunden, die ich für die Feier angemessen fand. Zwei pastell-rosé farbene Abendkleider und ein etwas legereres graues Layer-Kleid.
Die rosé farbenen waren beide schön, bei dem einen gefiel mir das Dekollté besser – gekauft! Schuhe musste ich Gott sei Dank nicht noch kaufen, da konnte ich auf die gold-glitzernden Pumps, die ich vor kurzem in New York gekauft hatte, zurückgreifen.
Die Braut, die ein hinreißendes weißes wallendes Kleid mit Perlenbestickung trug, begrüßte mich mit den Worten: „Tolles Kleid! So eins habe ich gestern bei der standesamtlichen Trauung getragen.“ Glück gehabt!