Geschrieben am

Vietnam in Berlin


Montagmorgen bei der Arbeit und die Kollegen fragen mich, ob ich am Wochenende einen Kurztrip nach Asien gemacht habe.

Der Grund: Ich hatte bei Instagram Bilder von meinem sonntäglichen Einkaufsbummel im Dong Xuan Center in Berlin Lichtenberg gepostet.

Dieser riesige Vietnamesen-Markt besteht aus mehreren Hallen, die jeden Tag, auch sonntags, geöffnet haben. Man fühlt sich wie in einer eigenen kleinen Welt, weil sich zwischen den ganzen Klamotten-, Taschen- und Schuh-Shops immer auch vietnamesische Supermärkte, Imbissbüdchen, Friseursalons und Lokale finden, in denen zu 99% Vietnamesen essen, trinken, singen, feiern.

Gedacht ist der Markt hauptsächlich für Großhändler. Man kann hier z.B. alles kaufen, was man für die Einrichtung eines Nagelstudios braucht: von tausenden verschiedenen Lacken über Nageltrockner bis hin zu den typisch pastell-rosa-farbenen Tischchen, an denen frau ihre Maniküre bekommt.

In den meisten Shops kann man aber auch als Privatkunde einzelne Stücke kaufen – nur dann eben nicht zum Großhändler-Preis – trotzdem aber noch sehr günstig.
Und obwohl ich eigentlich gekommen war, um nach einem großen Koffer für die anstehende New York-Reise zu suchen, kaufte ich natürlich hier einen Pulli, da ein Paar Pumps (pastell-rosa), dort eine Kette und ein Tuch – und nirgends einen Koffer!

Das vietnamesische Essen in den vielen kleinen Lokalen soll übrigens auch sehr gut sein, das habe ich aber noch nicht probiert. Da das Dong Xuan Center immer wieder einen Besuch wert ist, steht das dann einfach für’s nächste mal auf dem Plan.

Geschrieben am

Wie es dazu kam, dass ich Schuhe backte…


Gutscheine verschenken ist doof. Zwar ist es einfach für den Schenkenden und meist auch besser für den zu Beschenkenden (anstatt irgendeinen Müll zu bekommen, den man nicht braucht) – aber zum feierlichen Überreichen hat man nur ein Stück Papier im Umschlag.

Nun stand der Geburtstag einer Freundin an und mir fiel beim besten Willen kein originelles Geschenk ein. Ich wusste aber, dass sie – wie jede Frau – gerne Klamotten im Netz bestellt. Also war ein Zalando-Gutschein eigentlich das perfekte Geschenk – wenn man ihn nur etwas schöner Überreichen könnte… Da fiel mir das amerikanische Backbuch ein, das mir mein Freund vor Kurzem geschenkt hatte – das mit den fantastischen Highheels auf dem Cover, die ich mir geschworen hatte, auf jeden Fall mal zu backen.

Einfacher geschworen als getan. Erstmal musste ich die passenden Zutaten zusammenkriegen – gar nicht so einfach, da die deutsche Home baking Branche noch lange nicht so groß ist wie all die Martha Stewarts-Anhänger drüben in den Staaten. Für Sohle und Absätze musste ich mir deutsche Ersatzprodukte suchen, weil es die aus dem Rezept hierzulande schlichtweg nicht gibt.

Als ich alles zusammenhatte ging es also ans Werk. Drei Stunden später waren die Schuhe frischgebacken und lackiert.

Meine Freundin hat sich riesig gefreut – ich wage zu behaupten, mehr über den Kuchen als über den eigentlichen Gutschein.

Geschrieben am

Data is the new black

Stardolls

Zwei Tage NEXT – und erstaunlicherweise habe ich fast das Gefühl, mehr Neues in Sachen Fashion (meinem Hobby) als in Sachen Social Media/ Digitale Medien (meinem Job) erfahren zu haben.

Während nämlich auf der einen Bühne zum x-ten mal die altbekannten Start Upper von Airbnb, Amen, Spotify & Co. vortanzten und zum hundertsten mal erklärten, wie, warum und weshalb ihr Start Up so viel Erfolg hat, traten auf der anderen Bühne die verschiedensten internationalen Akteure der Fashion-Industrie auf und berichteten, was digital & social denn für ihre Branche bedeutet.

Am beeindruckendsten fand ich Mary Huang von Continuum Fashion. Ich hatte mir vorher nicht viele Gedanken gemacht bzw. hatte keine Vorstellung davon, was 3D printing eigentlich ist. Und dann kam Mary. Sie trug ein 3D-gedrucktes Kleid und – der Hammer – 3D-gedruckte Schuhe! Letztere hätte ich nur zu gerne mal anprobiert.
Als Laie kann ich es jetzt ungefähr so erklären: 3D-Drucker erzeugen aus einem weißen Pulver eine Art Plastik in jeglicher zuvor am Rechner definierten & designten Form. So kann man sich theoretisch Kleidung auf den Leib schneidern wie man lustig ist – praktisch ist das Ganze aber noch sehr kostspielig. Und bei den Kleidern bin ich mir auch noch nicht ganz so sicher, ob ich nicht doch weiches Textil diesem plastikähnlichen Stoff bevorzuge. Aber diese ganze Industrie – 3D printing – steckt ja noch tief in den Kinderschuhen – we’ll see, vielleicht drucken wir uns ja wirklich in fünf Jahren unsere Klamotten selbst…

Einen weiteren Trend stellte im Anschluss Chris Seth von Stardoll vor. Auch hiervon hatte ich noch nie gehört – was vermutlich daran liegt, dass ich wohl nicht mehr zur Zielgruppe (laut Seth Mädels um die 15Jahre) gehöre. Stardolls sind quasi die Papierpuppen von früher, denen man verschiedene, selbstdesignte Kleidungsstücke „anziehen“ konnte. Nur jetzt eben digital und mit entsprechend unendlichen Möglichkeiten. Innerhalb der Community werden dann die schönsten Designs gekürt und – zumindest in den Staaten – von Ketten wie JCPenny dann auch tatsächlich produziert und verkauft.

Nach den Präsentationen traf ich Mary Huang auf der Toilette – da hatte sie ihre tollen 3D-Schuhe bereits gegen flache Sneaker getauscht. Offenbar sind 3D-gedruckte Schuhe nicht die bequemsten.