Es gibt sie in blau, schwarz oder grau.
Einfarbig, verwaschen, gelöchert oder im dreckig-coolen “used look”.
Als Röhre, Karotte oder mit Schlag.
Mit geradem oder ausgestelltem Bein.
Tief auf der Hüfte sitzend oder mit hohem Bund.
Bootcut, Low Rise oder stonewashed.
Die Jeans.
Jeder liebt und trägt sie – und doch kennt fast jeder – oder zumindest fast jede – das Problem:
der Jeanskauf.
Neulich in einer Einkaufspassage in Berlin; ich bin auf der Suche nach einer neuen Jeans.
Zuerst versuche ich es bei H&M – auch wenn ich dort bisher eher selten Glück hatte was Jeans betrifft. Aber hier kosten sie eben nur halb so viel wie die günstigsten Markenjeans.
Doch schon nach ein paar Minuten ist klar, hier werde ich erst gar keine anprobieren, denn sie gefallen mir alle nicht. Ich mag diesen aktuellen Trend mit den hohen Bünden bis über den Bauchnabel nicht. Zu große Taschen auf dem Hintern mag ich auch nicht, die lassen diesen nämlich tendenziell dick erscheinen. Gar keine Taschen hinten geht wiederum auch meistens nicht, weil man dann einen total flachen Po hat.
Auf zum nächsten Geschäft. Bei Tally Weijl entdecke ich direkt am Eingang mehrere Wühltische – Jeans für 15€. Alles derselbe Schnitt aber in verschiedenen Farben. Die Jeans sind sehr dünn, also super für den Sommer. Ich greife drei Stück – einmal hellblau, einmal dunkelblau, einmal verwaschenes grau, sogar alle in meiner Größe vorhanden – und auf geht’s zur Umkleide.
Obwohl sie alle die gleiche Größe haben, sitzt jede Jeans anders – und keine richtig gut. In der hellblauen finde ich, ich sehe aus wie eine Wurst, die hellgraue hat viel zu lange Beine und die dunkelblaue rutscht am Bund.
Weiter geht’s: Vero Moda.
Neben der eigenen günstigen Jeansmarke führt Vero Moda auch die Marke Only, die, was Markenjeans betrifft, noch am günstigen Ende der Preisskala angesiedelt ist: Ab 70€ aufwärts kosten Only-Jeans. Ich schaue mich erst einmal bei den günstigeren Vero Moda-Varianten um, stoße hier aber nur auf ähnliche Modelle wie bei Hennes & Mauritz drüben. Etwas widerspenstig (des Geldes wegen) nähere ich mich also schließlich doch dem Tisch mit den Only-Jeans. Schon vom bloßen Hinsehen gefallen mir die Modelle besser als alles, was ich heute gesehen habe. Innerhalb von Minuten habe ich drei verschiedene Jeans über dem Arm, die mir gefallen.
Eine viertel Stunde später drehe ich mich vor’m Spiegel hin- und her – und kann mich nicht entscheiden. Alle drei Jeans sitzen perfekt und gefallen mir sehr gut. Das Geld reicht eigentlich nur für eine halbe.
Schließlich entscheide ich mich für die mittel-blaue, verwaschene mit den kleinen Taschen auf dem Hintern – und verlasse mit einem seligen Lächeln das Geschäft.