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Blaukäppchen und das Michelinmännchen oder der neue Wintermantel


Schon seit ein paar Wochen suche ich passiv nach einem neuen Wintermantel. (Nicht, dass ich keinen hätte, aber der ist ja schließlich von letzter Saison.)
Passiv suchen heißt, ich fahre nicht los, um mir einen Wintermantel zu kaufen, sondern, wann immer sich die Gelegenheit ergibt – vornehmlich vor oder nach dem Sport im Alexa – schaue ich mal in die Läden, was es so gibt.

Letzte Woche schaute ich bei H&M und Vero Moda vorbei.
Bei den Schweden gab es eigentlich nichts, was mir so richtig gefiel. Das einzige, was ich ganz lustig fand, war eine leogemusterte Daunenjacke. Angezogen war das Ding auch ganz schön – aber irgendwie auch ganz schön auffällig und ganz schön billig. Vor meinem inneren Auge sah ich schon die Damen in der Kurfürstenstraße in so einem Ding über ein offenes Autofenster gebeugt. Raus aus dem Ding! Und rüber zu den Dänen (Ja, Vero Moda kommt aus Dänemark!).

Hier war die Auswahl schon etwas größer, so dass ich drei Mäntel mit vor den Spiegel zerrte. Im ersten sah ich aus wie ein Michelinmännchen – wobei mir die Farbe eigentlich gut gefiel (Champagner). Die zweite fand ich richtig schön – aber leider war sie selbst in der kleinsten Größe zu groß. Die dritte gefiel mir wieder gar nicht, so dass ich das Thema Wintermantel erstmal wieder beiseite schob.

Als ich am Wochenende dann in der Heimat war, fiel mir der schöne blaue Mantel meiner Mama auf. Im Zug zurück stand vor mir ein junger Herr mit einem ebenfalls sehr schönen, blauen Mantel. Das hatte ich bis zum Freitag, meinem Sport-Tag, aber schon wieder fast vergessen. Diesmal beschloss ich spontan, bei Tally Weijl vorbeizuschauen. Wieder gefielen mir drei Mäntel, die ich mit in die Kabine nahm. Der erste wieder Marke Michelinmännchen – diese Daunenmäntel sehen an mir scheinbar immer so aus. Auch der zweite war’s nicht – der dritte, ein grauer Stoffmantel mit Riesenkaputze, sah aber sehr schick aus. Und während ich mich da so vor’m Spiegel hin und herdrehe kommt doch tatsächlich die Verkäuferin an und meint ganz beiläufig „Den hab ich auch noch in blau…“!
Als sie meine großen, erfreuten Augen sah, verschwand sie ohne weiter nachzufragen im Lager – und kam mit dem Teil in schönem Marineblau zurück. Angezogen, Kaputze auf – passt! Und passt vor allem toll zu meinen blonden Haaren. Und ist nicht so langweilig wie grau. Gekauft!

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London Shopping Stress

Camden Market London
Ich gehe gerne shoppen. Ich gehe gerne in London shoppen. Ich gehe gerne in London shoppen, wenn das Pfund wie aktuell fast einen 1:1 Gegenwert zum Euro hat. Und ich habe auch dieses mal wieder tolle Sachen aus der britischen Metropole mitgebracht. Aber einen derartigen Shopping-Stress wie am vergangenen Samstag Nachmittag im riesigen Primark auf der Oxford Street hatte ich noch nie!

Gut, vielleicht hatte es damit zu tun, dass ich noch nie zuvor in einem Primark war. Der Hype um Primark ist auch in Deutschland unverkennbar. Mittlerweile gibt es sogar schon einige Filialen in der BRD, aber keine in Berlin. Deshalb wollte ich unbedingt mal rein – auch wenn es natürlich vorauszusehen war, dass der Samstag dafür der ungeeignetste Tag ist.

Anyway, here’s how it goes: Am besten schnappt man sich bereits am Eingang eine der großen „Korbtüten“, in die man, während man sich durch Berge von Pullis, Strickjäckchen und Longsleves wühlt, seine Beute hineinwirft.
Die Preise sind wirklich unfassbar: £2,90 für einen Strickpulli, £20 für einen warm aussehenden Wintermantel, Taschen ab £8. Paradies und Hölle zugleich. Hat man sich nämlich durch die drei Etagen gekämpft und alles in der Korbtüte eingesammelt bleiben einem drei Optionen:

1. An der einzigen Umkleide anstellen und ca. 2h warten bis man drankommt.
2. An der 50m-Serpentinen-Kassenschlange anstellen und ohne anzuprobieren zu zahlen.
3. Alles was nicht Unterwäsche ist vor einem großen Spiegel mitten im Laden anprobieren.

Entscheidet man sich für Option drei – wie ich – muss man das aber möglichst heimlich tun, denn es ist eigentlich nicht erlaubt. Wird man von einem Mitarbeiter verscheucht, sucht man sich einfach ganz dreist einen neuen Spiegel und probiert weiter an.
Ich war erstaunt, wie gut die Pullis, Jacken etc. bei mir saßen! Noch ein paar Teile £1-Schmuck, ab zur Kasse und dann raus!

Ein Primark-Besuch reicht mir glaube ich einmal pro Jahr!