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Catwalk im alten Rom


Ich glaube, ich habe noch nie so viele Touristen auf einem Fleck gesehen wie am vergangenen Wochenende in Rom. Ist ja auch nicht weiter verwunderlich, schließlich war obendrein noch Ostern, so dass allein für’s Urbi et Orbi tausende Menschen aus aller Welt angereist waren.

Während mein Freund und ich bei unserer Erkundung des antiken Roms im Forum Romanum eine Verschnaufpause in der Mittagssonne einlegten, fiel uns auf, dass man den hunderten Menschen, die an uns vorbeiliefen – zu 100% Touris, denn welcher Römer würde schon auf die Idee kommen, am Ostersonntag durch eine der Haupt-Touristenattraktionen zu schlendern – erstaunlich schnell, quasi im Vorbeigehen, ihre Nationalität ansehen konnte – und das hauptsächlich an der Kleidung.

Wie immer viel zu dünn gekleidet: die Engländer. Während ich zwar in der Sonne mal meine Wollmütze abnahm, liefen die Briten in T-Shirt und Rock bzw. Shorts herum.

Dicke Sonnenbrille, (Fake?)-Prada-Tasche und enger Jeans-Overall? Russland oder Ukraine.

Chucks mit Zottelfell – auch ohne zu sehen, wer in den Schuhen steckt hätte ich auf Japan getippt.

Konservativ-romantisches Blümchenkleid mit Strickjacke – Französin!

Lässig-Chic-Style – Amis (vermutlich New Yorker), Baseball-Cap falschherum – auch Amis (aber vermutlich eher aus Kansas oder Kentucky). Der offensichlichste Ami-Style jedoch: Ein Pärchen in matching tracksuits – sie im neonpinken, er im neongelben Adidas-Trainingsanzug. Herrlich! Leider waren wir nicht schnell genug mit unseren iPhones…

Ach ja, wie oft Klischees dann doch stimmen.
Aber: ich habe keinen deutschen im Sandalen-Socken-Look gesehen!