Auch wenn das derzeitige, viel zu kalte und graue Maiwetter äußerst selten dazu verleitet, eine Sonnenbrille aufzusetzen – ich zähle darauf, dass der Sommer noch kommt und habe in diesem Jahr bereits 2 neue Sonnenbrillen gekauft.
Keine teuren Markenbrillen von Dolce & Gabbana oder Gucci oder Ray Ban, nein, eine für 5€ auf dem Flohmarkt und eine Hippie-Herzchen-Sonnenbrille für 7€ bei H&M.
Natürlich sollte man auch bei billigen Brillen darauf achten, dass sie das CE-Zeichen tragen, das garantiert, dass die Augen mit dieser Sonnenbrille gut vor dem UV-Licht geschützt sind.
Der Grund, warum ich nie mehr als 10€ für eine Sonnenbrille ausgebe ist ganz einfach: Ich bin eine Brillenverliererin. Keine Ahnung, wie viele Brillen ich schon irgendwo habe liegen lassen – eine ruht jedenfalls auf dem Grund des Plattensees in Ungarn (Sommerurlaub 1992).
Gut, dass ich keine „richtige“ Brille tragen muss, das würde mich wohl teuer zu stehen kommen… daher: keine teuren Sonnenbrillen.
Und ich finde, auch im Niedrigpreissegment ist die Auswahl äußerst vielfältig: Mittlerweile besitze ich eine mit weißem Gestell, eine mit orangenem, eine komplett verspiegelte Pilotenbrille, Pilotenbrillen mit verschieden starker Färbung der Gläser (bei manchen sieht man die Augen noch, bei manchen nicht mehr), Brillen mit durchgehendem Glas (also nicht 2 einzelnen Brillengläsern) und ja, ich besitze auch eine von diesen Sonnenbrillen mit den riesigen Gläsern, mit denen man aussieht wie Puck, die Stubenfliege.
Aber so habe ich immer die richtige Brille zum jeweiligen Outfit bzw. der jeweiligen Frisur. Meine neue Herzchen-Sonnenbrille passt gut zum Hippiestyle, also z.B. zu Blümchenkleidern, Blümchenblusen oder Jeans- bzw. Leder-Jacken und -Westen.
Der Flohmarkt am Mauerpark - ein guter Ort um alte Klamotten loszuwerden
Eine meiner vierteljährlichen Sonntagsbeschäftigungen lautet: Klamotten aussortieren.
Dabei versuche ich mich streng an die Regel „Alles, was man seit einem Jahr nicht getragen hat, kommt weg!“ zu halten. Was mir nicht immer gelingt, denn Abendkleider zieht man nun mal eher selten an und in schlechten Sommern hat man oft auch nicht die Gelegenheit, alle Sommerkleidchen, Shorts und Bikinis, die Frau so hat, zu tragen.
Früher als Kind bekamen meine ausgetragenen Sachen einfach meine beiden kleinen Schwestern – erst die mittlere, später die kleine. Das kommt heute aber nicht mehr in Frage, allein schon, weil die „Kleine“ mittlerweile einen knappen Kopf größer ist als ich.
Gott sei Dank gibt es in Berlin viele Flohmärkte, auf denen man für geringe Standgebühren seine abgelegten, zu klein gewordenen T-Shirts, Hosen, Schuhe oder Jacken anbieten kann. Dabei gilt: Je größer der Flohmarkt, desto mehr Leute kommen an deinem Stand vorbei, desto mehr Chancen, etwas zu verkaufen. So habe ich die besten Erfahrungen beim Klamottenverkauf auf dem Flohmarkt am Mauerpark gemacht. Allerdings muss man da früh antanzen, um einen strategisch guten Standplatz zu ergattern (am besten an einer Kreuzung oder Gabelung, an der die Leute dann alle zwei mal vorbeikommen).
Für die Nachtmenschen unter den Flohmarktverkäufern gibt es einmal im Monat ab 20 Uhr den Nachtflohmarkt im SO36, auf dem auch schwerpunktmäßig Klamotten verkauft werden. Allerdings kommen hier lange nicht so viele Leute vorbei, wie auf den großen Sonntagsflohmärkten. Da die Atmosphäre – mit DJ und Bar – aber immer sehr nett ist und man selbst das ein oder andere tolle Schnäppchen machen kann, lohnt sich ein Verkaufsstand auch hier.
Eine weitere Möglichkeit, aus seinen alten Klamotten noch Profit zu schlagen, ist, sie an Secondhand-Läden zu verkaufen. Hier habe ich ganz gute Erfahrungen mit dem soma in der Alten Schönhauser Straße 27 gemacht. Dort entscheidet die nette Verkäuferin, welche der Sachen noch für welchen Betrag verkäuflich sind, hängt sie in ihren Shop und erst, wenn ein Teil tatsächlich verkauft wird, bekommt man seinen Anteil. Der Nachteil hier: Es kann sehr lange dauern, bis ein Teil verkauft wird. Dafür bekommt man dann aber, trotz Provision an soma, mehr dafür als auf dem Flohmarkt.
Wer keine Lust hat, sich stundenlang auf den Flohmarkt zu stellen und nebenbei auch noch eine gute Tat tun will, der kann seine alte Kleidung natürlich auch in die Altkleidersammlung des roten Kreuzes – Sammelcontainer gibt es in jeder größeren Stadt – oder an einen Oxfam Shop geben. Gerade im Zusammenhang mit der Altkleidersammlung tauchen aber immer wieder Zweifel auf, ob die Kleidung letztendlich wirklich dort ankommt, wo sie gebraucht wird. Daher ist es am Besten, wenn man jemanden im Bekanntenkreis hat, der das ganze selbst in die Hand nimmt: eine Freundin meiner Mutter fährt zweimal jährlich in die armen Gegenden von Thailand oder nach Burma und nimmt jedes Mal kiloweise gebrauchte Kleidung mit, die sie dann dort vor Ort direkt an die, die es brauchen, verteilt.
So gehen nun auch meine vierteljährlich aussortierten Kleidungsstücke immer auf die Reise – erst zu der Bekannten und dann dorthin, wo sie gebraucht werden.
Endlich!
Der lange, harte Winter 2009/2010 scheint nun Gott sei Dank vorbei – die letzten beiden Sonntage wurden ihrem Namen voll und ganz gerecht. Das Thermometer stieg über 20 Grad, das Berliner Leben fand wieder auf der Straße, in Cafés und in den Parks statt, ab frühen Nachmittag lag der Duft von gegrillten Würstchen in der Luft. Der Sommer beginnt!
Nun können wir endlich auch die letzten langen Unterhosen und Thermo-Hemden im hintersten Eck des Schrankes verstecken und die Winterstiefel, Daunenjacken, Wollmützen und Fäustlinge im Keller verstauen. Sommerkleider, Flip Flops, dünne Jäckchen – her damit.
Aber woher? Schon seit einiger Zeit beobachte ich einen Trend, zuerst ist er mir auf ebay aufgefallen: Immer öfter wird Otto-Normal-Verbrauchern angeboten, bei Wholesale-Verkäufern einzukaufen. Wholesale-Verkäufer verkaufen ihre Ware eigentlich nur in hoher Stückzahl und dafür zu einem sehr niedrigen, weit unter dem Verkaufspreis liegenden Preis an Händler, die die Sachen dann in ihren Shops und Online-Shops weiterverkaufen.
Nun habe ich aber schon mehrfach gesehen, dass ganz normalen Endverbrauchern angeboten wird, zu unschlagbar günstigen Wholesale-Preisen einzukaufen – ohne dem Verkäufer gleich mehrere Dutzend Stück von ein und derselben Ware abzunehmen.
Einen Onlineshop, den ich hier guten Gewissens – weil selbst schon getestet – weiterempfehlen kann, ist www.wholesale-dress.net bzw. seit einigen Tagen auch dessen deutsche Online-Dependance www.rock-kleidung.com. Hier gibt es alles, was das Mädchenherz begehrt. Tausende Artikel in den Kategorien Tops, Sportswear, Jacken, Accessoires etc. – vieles unterhalb der 10€-Grenze. Dass es sich um Wholesale handelt, erkennt man weiterhin daran, dass der Stückpreis meist ein krummer ist. Trotzdem kann man – wie auch die FAQ explizit erläutern – jeweils nur ein einziges Oberteil, einen einzigen Rock oder eine einzige Strickjacke kaufen. Der Versand wird nach kg berechnet.
Natürlich besteht – wie bei allem, was man online oder aus dem Katalog bestellt – die Gefahr, dass etwas nicht passt oder einem in echt doch nicht so gefällt wie auf den Fotos. Bei den Paar Euro pro Stück dürfte der ein oder andere Fehlgriff jedoch gut zu verkraften sein.
Ich habe jedenfalls meine Sommerbestellung aus luftigen Kleidern, dünnen Überziehjäckchen (wenn es spät nachts doch mal etwas frischer wird) und buntem Sommerschmuck schon abgeschickt.
Heute Abend ist es wieder so weit: Tausende Mädchen und Frauen in Deutschland treffen sich zum wöchentlichen „Topmodel-Gucken“. Selbst Menschen, die Casting-Shows eigentlich verabscheuen, geben zu, dass sie „GNTM“ gucken.
Eigentlich sollte in dieser Show Fashion und Styling im Vordergrund stehen.
Schließlich wird sie von einem Topmodel – das zugegebenermaßen eher für eine große Fast Food-Kette oder Fruchtgummi Werbung macht als für Mode – moderiert. Die teilnehmenden Damen laufen auf den Runways der weltweiten Fashionshows, posieren in teuren Kleidern vor spektakulären Kulissen und leben – zumindest für ein paar Wochen – in pompös ausgestatteten Villen und Hotels.
Trotzdem rückt das Thema Mode in der Show oftmals in den Hintergrund, weil sich persönliche Dramen, Zickenkriege zwischen den Kandidatinnen oder das Geheule um nicht gewonnene Castings bzw. ausgeschiedene Mädchen in den Vordergrund drängen – natürlich im Schnittraum dramaturgisch extra so zusammengestellt.
Den tiefsten Einblick in die Modewelt bieten wahrscheinlich die Shootings. Dabei sind die Topmodels in spe immer im gleichen Stil aber doch individuell gestyled und gekleidet und werden vor derselben Kulisse abgelichtet. Die Fotos, die dabei entstehen und die später das Ticket in die nächste Runde bedeuten, sehen meist nach High Fashion und sehr professionell aus – was natürlich nicht zuletzt an den Top-Fotografen liegt, die von ProSieben und Heidi Klum verpflichtet werden.
Auch wenn Fashion bei Germany’s Next Topmodel nicht unbedingt an erster Stelle steht, so zeigt sich eines aber ganz gewiss jede Woche auf’s Neue: Die Mode-Welt ist knallhart. Ganz im Gegenteil zu so manchem Sommer-Sonne-Urlaub-Plakat von dem uns scheinbar entspannte Models entgegenlächeln.
Schon seit Längerem hatte ich geplant, meine Freundin in London zu besuchen. Das verlängerte Osterwochenende bot sich schließlich an, trotz der etwas höheren Flugkosten von insgesamt 150€ (Ich bin auch schon für 50€ hin- und zurückgeflogen).
Und da ich weiß, wie gut man in London Klamotten kaufen kann, beschloss ich, mir gleich meine Frühjahrsgarderobe dort drüben zuzulegen. Am Kar-Freitag ging es mit einem – natürlich – fast leeren Koffer (möglichst viel Platz für neue Klamotten) und dafür prall gefüllter Geldbörse per easyJet in die britische Hauptstadt.
Samstagmorgen: Oxford Street. Menschenmassen soweit das Auge reicht – mir wird klar, ich war nicht die einzige mit der Shopping-Trip-Idee.
Zuerst geht’s in den Topshop. Viele schöne Sommerkleidchen und sogar Bikinis gibt es dort schon. Bei dem nasskalten Londoner Aprilwetter hat man aber nicht wirklich Lust, die anzuprobieren. Außerdem ist der Topshop im Vergleich zu H&M oder Vero Moda auch eher teuer.
Also geht es weiter, direkt nebenan zu Urban Outfitters. Auch hier gibt es schöne Sommersachen, aber auch hier sind sie eher teuer. Den Namen, der am nächsten Laden steht, kenne ich noch nicht: UNIQLO, eine japanische Bekleidungskette, wie sich bei meinen Recherchen später rausstellt.
Drinnen schaue ich mich um und fühle mich sofort an American Apparel erinnert: Hoodys, T-Shirts, Hosen, Leggings – alles uni aber dafür jeweils in zig verschiedenen Farbtönen. Der erfreuliche Unterschied zu American Apparel – die Sachen sind nur etwa halb so teuer. Zuerst widmen wir uns den T-Shirts, einige haben sogar einen Print (2. Unterschied zu AA). Der Preis von £6.99 – bei einem Umrechnungskurs von fast 1:1 – ist überraschend günstig – dafür, dass wir uns auf der Oxford Street befinden. Auch Leggings gibt es für £6.99, Hoodys für £9.99. Da man sich – oder zumindest ich mich – bei den vielen verschiedenen Farben nie nur für eine entscheiden kann, kaufe ich am Ende vier T-Shirts, zwei Leggings und drei Hoodys – für gut £70 eine gute Ausbeute.
Nachdem wir gut eine Stunde im McDonalds verbracht haben (ca. 40min davon in der Schlange zum Damen WC) geht es weiter. Nächster Laden: New Look. Auch hier gibt es schöne Sommerkleidchen, diesmal aber günstiger. Ein graues mit rosa-weißen Blümchen hat es mir angetan – es sitzt perfekt. Ein Blick auf’s Preisschild: £15 – gekauft!
Am nächsten Tag ist Feiertag (Ostersonntag) – trotzdem haben selbst im Vorort Croydon, wo meine Freundin wohnt, viele Geschäfte geöffnet, wie wir bei unserem Osterspaziergang erfreut feststellen. Ehe wir uns versehen, stehen wir im Laden auf der Suche nach unsren „Ostereiern“.
Am Montag stehen wir extra früh auf, um auf meinen Londoner Lieblingsmarkt zu fahren: Camden Market im Norden von London. Der ist 364 Tage im Jahr, also jeden Tag außer am ersten Weihnachtstag, geöffnet.
Auf einer riesigen Fläche erstrecken sich sowohl verschiedene Straßenmärkte als auch Shops und schließlich die unzähligen Stände in den labyrinthartigen Katakomben ehemaliger Pferdeställe. Die Dinge, die man hier kaufen kann findet man nirgends sonst in London, wenn nicht sogar nirgend sonst auf der Welt. Fashion und Schmuck jeglicher Richtung – Burlesque, Goth, Fetish, Rockabilly, Punk, Hippie etc. wird hier in unglaublicher Vielfalt angeboten.
Die meisten Verkäufer lassen mit sich handeln, so dass ich sowohl eine (Fake-) Ledertasche als auch eine lila-gelbe Trainingsjacke, in die ich mich auf den ersten Blick verliebt habe, für ein paar Pfund billiger bekomme als zuerst angeboten.
Später am Flughafen bringt der Koffer 19,8 kg auf die Waage, der Geldbeutel ist hingegen leer – und ich fliege schwer zufrieden zurück nach Berlin. Total müde und Sehnsucht nach gesunden erholsamen Schlaf (durchaus abhängig von guter Bettwäsch).
Einfarbig, verwaschen, gelöchert oder im dreckig-coolen “used look”.
Als Röhre, Karotte oder mit Schlag.
Mit geradem oder ausgestelltem Bein.
Tief auf der Hüfte sitzend oder mit hohem Bund.
Bootcut, Low Rise oder stonewashed.
Die Jeans.
Jeder liebt und trägt sie – und doch kennt fast jeder – oder zumindest fast jede – das Problem:
der Jeanskauf.
Neulich in einer Einkaufspassage in Berlin; ich bin auf der Suche nach einer neuen Jeans.
Zuerst versuche ich es bei H&M – auch wenn ich dort bisher eher selten Glück hatte was Jeans betrifft. Aber hier kosten sie eben nur halb so viel wie die günstigsten Markenjeans.
Doch schon nach ein paar Minuten ist klar, hier werde ich erst gar keine anprobieren, denn sie gefallen mir alle nicht. Ich mag diesen aktuellen Trend mit den hohen Bünden bis über den Bauchnabel nicht. Zu große Taschen auf dem Hintern mag ich auch nicht, die lassen diesen nämlich tendenziell dick erscheinen. Gar keine Taschen hinten geht wiederum auch meistens nicht, weil man dann einen total flachen Po hat.
Auf zum nächsten Geschäft. Bei Tally Weijl entdecke ich direkt am Eingang mehrere Wühltische – Jeans für 15€. Alles derselbe Schnitt aber in verschiedenen Farben. Die Jeans sind sehr dünn, also super für den Sommer. Ich greife drei Stück – einmal hellblau, einmal dunkelblau, einmal verwaschenes grau, sogar alle in meiner Größe vorhanden – und auf geht’s zur Umkleide.
Obwohl sie alle die gleiche Größe haben, sitzt jede Jeans anders – und keine richtig gut. In der hellblauen finde ich, ich sehe aus wie eine Wurst, die hellgraue hat viel zu lange Beine und die dunkelblaue rutscht am Bund.
Weiter geht’s: Vero Moda.
Neben der eigenen günstigen Jeansmarke führt Vero Moda auch die Marke Only, die, was Markenjeans betrifft, noch am günstigen Ende der Preisskala angesiedelt ist: Ab 70€ aufwärts kosten Only-Jeans. Ich schaue mich erst einmal bei den günstigeren Vero Moda-Varianten um, stoße hier aber nur auf ähnliche Modelle wie bei Hennes & Mauritz drüben. Etwas widerspenstig (des Geldes wegen) nähere ich mich also schließlich doch dem Tisch mit den Only-Jeans. Schon vom bloßen Hinsehen gefallen mir die Modelle besser als alles, was ich heute gesehen habe. Innerhalb von Minuten habe ich drei verschiedene Jeans über dem Arm, die mir gefallen.
Eine viertel Stunde später drehe ich mich vor’m Spiegel hin- und her – und kann mich nicht entscheiden. Alle drei Jeans sitzen perfekt und gefallen mir sehr gut. Das Geld reicht eigentlich nur für eine halbe.
Schließlich entscheide ich mich für die mittel-blaue, verwaschene mit den kleinen Taschen auf dem Hintern – und verlasse mit einem seligen Lächeln das Geschäft.
Das ist ein echtes Dilemma – gibt es doch so unendlich viele tolle Farben: knallig bunt, schwarz, neon, klassisches Rot, silber oder gold, mit Perlmuttschimmer, mit Glimmer und Glitter oder schlichtes rose und weiß für eine klassische French Manicure.
Und nicht nur die Lacke an sich bieten eine unendliche Vielfalt – mittlerweile gibt es eine ganze Nailart Industrie – sucht man bei ebay nach „Nailart“, werden einem über 23.000 Treffer angezeigt!
Da gibt es Strass-Steinchen in Sternchen-, Tropfen-, Blümchen- oder sonstigen Formen – natürlich jeweils wiederum in allen erdenklichen Farben, künstliche Fingernägel, teure Nailart-Pinsel aus Hong Kong, Lacke, die im Dunkeln oder unter Schwarzlicht leuchten, Nailart Pens (Nagelack in Stiften), Nailart Sticker und Tattoos, Glitterpuder und schließlich Nagel Piercing-Sets.
Dazu kommen dann noch die ganzen Zubehör- und Pflege-Produkte: Schwämmchen, Rosenholzstäbchen, Pflegelacke, Korrekturstifte, Feilen, Nagellackentferner und -kleber bis hin zu ganzen Maniküre Sets. Sogar einen Übungsfinger aus Plastik habe ich gefunden. Für 1,59€ sollte ich vielleicht ernsthaft überlegen, mir so einen anzuschaffen – denn nach dem Farben- und Steinchenaussuchen beginnt ja das Dilemma.
Mit der rechten Hand die linke zu lackieren funktioniert noch einigermaßen. Dann auf dem noch nassen Lack mit einer Pinzette die nur millimetergroßen Strass-Steinchen zu platzieren wird schon schwieriger. Die echte Herausforderung (für mich als Rechtshänderin) ist dann, das Ganze an der rechten Hand zu vollbringen. Beim Lackieren geht das meiste daneben, was sich dann nur schwer – ebenfalls linkshändisch – korrigieren lässt. Die Steinchen danach noch einigermaßen zielsicher zu platzieren erfordert höchste Konzentration.
Doch dann kommt erst der schlimmste Teil: das Warten, bis alles getrocknet ist! Da man von den meisten Lacken zwei Schichten braucht damit sie richtig decken und beim Verzieren mit Steinchen oder Tattoos noch eine Extraschicht Klarlack (damit es besser hält) hinzukommt, kann das schon mal 30 – 40 Minuten dauern. Die „In 60 Sekunden trocken“-Angaben auf den Fläschchen stimmen also meistens nicht.
In dieser Zeit, wenn der Lack noch nicht ganz getrocknet ist, darf man eigentlich nichts anfassen, sonst gibt es Dellen, Rillen oder sonstige unschöne Nebeneffekte. Gerade in dieser Lagellack-Trocknungs-Phase muss ich aber immer die Nase putzen, dringend auf die Toilette oder eine Flasche Wasser aufdrehen – alles Aktionen, bei denen noch nicht fertig getrocknete Nägel im Nu hinüber sind.
Da bleibt dann nur der Trost, dass abgewrackte Nägel, bei denen die meiste Farbe schon wieder abgeblättert ist, ein weiterer Nailart-Trend der letzten Jahre ist. Jeden Nagel in einer anderen Farbe zu lackieren scheint ein weiterer Trend zu sein, den ich jetzt mal ausprobieren werde.
Hot Chip: Hip trotz (oder Dank?) Nerd-Look (Bild von www.timeoutsydney.com)
Seit einiger Zeit macht sich – nicht nur in der Fashion-Branche – ein kurioser Trend breit:
Im TV erfreuen sich Fernsehserien wie The Big Bang Theory und The IT-Crowd, in denen es um Physik- bzw. IT-Nerds geht, wachsender Beliebtheit. Bei einer der angesagtesten Bands derzeit, Hot Chip aus England, entspricht jedes einzelne Bandmitglied dem Musterbeispiel dessen, was man unter „Nerd“ versteht.
Und das liegt maßgeblich an der Kleidung: dicke Hornbrillen, ockerfarbene Pullunder, Hosenträger, kleinkarrierte Hemden, Muster- oder Motiv-Pullis, Kordhosen. Alles was seit jeher als „uncool“ abgestempelt wurde, scheint durch Hot Chip, Big Bang Theory & Co. nun salonfähig, ja sogar hip und stylish geworden zu sein: Bei Zara hängen Pullunder in der Männerabteilung, bei H&M kann man neuerdings Hornbrillen als Mode-Accessoires kaufen. Und offenbar tun das die hippen Hauptstädter auch: Am Wochenende habe ich beim Hot Chip-Konzert und später im Club unzählige Brillenträger gesehen, die garantiert kein Problem mit ihren Augen hatten. Die Martkforschung hat hier sorgfältig ergeben, was die Großstätter wollen.
Auch in immer mehr Frauenzeitschriften wird der Nerd bzw. Geek Style als absolut trendy erklärt; diverse Modeketten bieten bereits „I love Nerds“-T-Shirts an. Und dass die Frauen sie lieben zeigt sich sowohl an den Groupies von Hot Chip als auch bei The Big Bang Theory, wo die heiße Blondine Penny schließlich doch mit Physik-Nerd Leonard im Bett landet.
Sonntagnachmittag, sonnige 1 Grad. Ich stehe in der Schlange vor einem bekannten Berliner Club in Mitte. Das Publikum um mich herum ist sehr jung, sehr stylisch, sehr international. Die Männer sind größtenteils schwul oder nur als Tütenträger für die Freundin mitgeschleppt worden. Hier im WMF findet nämlich an diesem Wochenende zum ersten Mal in Deutschland der American Apparel Rummage Sale statt.
Bei diesem Event, das die amerikanische Kultmarke schon seit Jahren in New York, LA & Co. veranstaltet, werden sowohl leichtbeschädigte als auch völlig neue, einwandfreie Restlagerbestände für einen Bruchteil des normalen Verkaufspreises „verramscht“ (rummage = Ramsch).
Allein auf der Facebook-Seite zu diesem außergewöhnlichen Fashion-Event haben sich rund 3000 User als „Confirmed Guests“ angemeldet. Kein Wunder also, dass man erstmal eine halbe Stunde in der Schlange steht. Zum Zeitvertreib hängen draussen schon Preislisten aus: T-Shirts, Longsleeves, Leggings, Hoodys, Accessoires – das meiste soll es drinnen zum einstelligen Europreis geben. Ich bin gespannt.
Endlich drinnen: Am Eingang werde ich von schwarzen, weißen und roten Schaufensterpuppen begrüßt, die es für 25€ zu erstehen gibt. Ich sehe mich schon mit einem roten, kopflosen Frauentorso in der U-Bahn stehen.
Hinter dem Begrüßungskomitee aus Plastikpuppen eröffnet sich das reinste Chaos: Der Club ist voll mit jungen Leuten, die American Apparel Klamotten aus wahllos herumstehenden Pappkartons zerren, einen kurzen Blick darauf werfen und sie dann zurückwerfen. Kaputzenpullis, T-Shirts, Jeans, Jacken, Strumpfhosen, Bikinioberteile, Gürtel – alles liegt durcheinander und ineinander verknotet in, über und neben den Kartons. Trotz des großen Gedränges geht es relativ friedlich zu. Mitten in dem ganzen Chaos ziehen sich sowohl Frauen als auch Männer bis auf die Unterwäsche aus, um Klamotten anzuprobieren. Niemand guckt blöd.
Dann plötzlich eine Durchsage: Auf der Bühne stehen zwei Damen mit weiteren Pappkartons und ein Herr mit Mikro, der – natürlich auf englisch – erklärt, dass sie nun nagelneue Hoodys in die Menge werfen, die nur einen Euro kosten. (Die Hoodys aus dem herumstehenden Pappkartons kosten laut Preisliste 12€.)
Innerhalb von Sekunden drängt sich alles wie bei einem Rockkonzert vor der Bühne. Hände recken sich in die Höhe und versuchen einen der herumfliegenden Kaputzenpullis zu erhaschen. Als eine der Damen einen Hoody hochhält, der mir gefällt und schätzungsweise auch ungefähr meine Größe haben dürfte, recke auch ich einen Arm in die Höhe. Die nette Dame sieht mich an und wirft ihn mir zu. Größe S – Bingo!
Hände in die Höhe: Hoodys für 1€
Nach ein paar Minuten ist das Hoody-Spektakel vorbei und das normale Chaos geht weiter. Als ich gerade beschließe, mit meinem gefangenen Pulli und ein paar weiteren Teilen, die ich aus den Kartons gezupft habe, zahlen zu gehen, ertönt eine weitere Durchsage. Alles sei ab jetzt noch mal um 50% billiger. Neben mir steht eine junge Frau, wir grinsen uns an und gehen gemeinsam zur Kasse.
Bench-Fleecejacke (Bild von www.planet-sports.com)
Nun, da wir wintertechnisch hoffentlich aus dem Gröbsten raus sind, können wir den dicken Daunenmantel und die Skijacke samt Fäustlingen, Schal und Wollmütze wieder in der hinterste Ecke des Schrankes verstauen und unsere Übergangsjacke(n) vom vergangenen Herbst hervorholen. Oder noch besser: Nach neuen Jacken, die uns in der Zeit von März bis Mai warmhalten sollen, Ausschau halten.
Übergangsjacken sollten nicht zu dünn aber auch nicht zu dick gefüttert sein und für regnerisches Aprilwetter auch am besten noch mit einer Kapuze ausgestattet sein. Praktisch ist es, wenn man diese entweder im Kragen „verstauen“ oder sie per Reißverschluss oder Knöpfen abnehmen kann – sollte sich im April doch vermehrt die Sonne zeigen. Bei vermehrtem Sonnenschein sind dann auch Sonnenbrille angesagt. Ray-Ban Sonnenbrillen sollen diesen Frühling bzw. Sommer voll im Trend sein.
Bei Männlein und Weiblein gleichermaßen beliebte Übergangsjacken sind leicht gefütterte Leder- oder Jeansjacken. Da es diese meist in zeitlosen Farben gibt – schwarz, grau und verschiedene Brauntöne bei den Lederjacken sowie hauptsächlich Blautöne bei den Jeansjacken – lassen sie sich zu nahezu allem kombinieren und sind sowohl für ein legeres, für ein sportliches oder für ein schickes bzw. Party-Outfit perfekt geeignet.
Wer es lieber bunt mag, sollte sich beispielsweise auf Stoffjacken von Irie Daily, Billabong oder Bench konzentrieren. Von der britischen Marke Bench gibt es eine komplette Fleecejacken-Kollektion, bei der jede Jacke einfarbig aber dafür in jeder erdenklichen Farbe zu haben ist. Diese Jacken mit ihrem charakteristisch hohen Kragen könnten auch glatt als dicke Pullover durchgehen und sind deshalb perfekt für den Übergang geeignet.
Wenn man dann auch noch die passenden Übergangsschuhe gefunden hat, kann der Frühling endlich kommen!