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Blaukäppchen und das Michelinmännchen oder der neue Wintermantel


Schon seit ein paar Wochen suche ich passiv nach einem neuen Wintermantel. (Nicht, dass ich keinen hätte, aber der ist ja schließlich von letzter Saison.)
Passiv suchen heißt, ich fahre nicht los, um mir einen Wintermantel zu kaufen, sondern, wann immer sich die Gelegenheit ergibt – vornehmlich vor oder nach dem Sport im Alexa – schaue ich mal in die Läden, was es so gibt.

Letzte Woche schaute ich bei H&M und Vero Moda vorbei.
Bei den Schweden gab es eigentlich nichts, was mir so richtig gefiel. Das einzige, was ich ganz lustig fand, war eine leogemusterte Daunenjacke. Angezogen war das Ding auch ganz schön – aber irgendwie auch ganz schön auffällig und ganz schön billig. Vor meinem inneren Auge sah ich schon die Damen in der Kurfürstenstraße in so einem Ding über ein offenes Autofenster gebeugt. Raus aus dem Ding! Und rüber zu den Dänen (Ja, Vero Moda kommt aus Dänemark!).

Hier war die Auswahl schon etwas größer, so dass ich drei Mäntel mit vor den Spiegel zerrte. Im ersten sah ich aus wie ein Michelinmännchen – wobei mir die Farbe eigentlich gut gefiel (Champagner). Die zweite fand ich richtig schön – aber leider war sie selbst in der kleinsten Größe zu groß. Die dritte gefiel mir wieder gar nicht, so dass ich das Thema Wintermantel erstmal wieder beiseite schob.

Als ich am Wochenende dann in der Heimat war, fiel mir der schöne blaue Mantel meiner Mama auf. Im Zug zurück stand vor mir ein junger Herr mit einem ebenfalls sehr schönen, blauen Mantel. Das hatte ich bis zum Freitag, meinem Sport-Tag, aber schon wieder fast vergessen. Diesmal beschloss ich spontan, bei Tally Weijl vorbeizuschauen. Wieder gefielen mir drei Mäntel, die ich mit in die Kabine nahm. Der erste wieder Marke Michelinmännchen – diese Daunenmäntel sehen an mir scheinbar immer so aus. Auch der zweite war’s nicht – der dritte, ein grauer Stoffmantel mit Riesenkaputze, sah aber sehr schick aus. Und während ich mich da so vor’m Spiegel hin und herdrehe kommt doch tatsächlich die Verkäuferin an und meint ganz beiläufig „Den hab ich auch noch in blau…“!
Als sie meine großen, erfreuten Augen sah, verschwand sie ohne weiter nachzufragen im Lager – und kam mit dem Teil in schönem Marineblau zurück. Angezogen, Kaputze auf – passt! Und passt vor allem toll zu meinen blonden Haaren. Und ist nicht so langweilig wie grau. Gekauft!

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Belohnungs-Shoppen oder der rosa Lana del Rey-Pulli

Zuerst sah ich ihn auf dem Cover des neuen H&M-Kataloges. Dann an etlichen Bushaltestellen und Plakatwänden in ganz Berlin: Einen kuschelweichen, babyrosa Wohlfühlpulli – präsentiert von der bezaubernden Lana del Rey. „Haben wollen!“ hatte es schon beim ersten Anblick auf dem Katalog in meinem Kopf gesagt.

Irgendwie verlor ich ihn dann aber aus dem Sinn – Urlaub in Marokko bei 30 Grad (da denkt man nicht an warme Pullis), jede Menge Arbeit und meine Vortragsreihe quer durch Deutschland (bei der ich ja wie berichtet auch eher Business-Look statt rosa Pullis trage).

Aber, nach meinem letzten, sehr erfolgreichen Vortrag in Berlin diese Woche, beschlossen meine Kollegin – mit der ich den Vortrag gemeinsam halte – und ich, uns kurzerhand mit einer kleinen Shoppingtour zu belohnen. Da der Vortrag im InterConti am Zoo, also nah am Ku’damm, stattfand, zogen wir direkt im Anschluß in unseren schicken Klamotten los. Wie gut, dass es am Ku’damm auf ca. 200m vier H&Ms gibt.

In H&M Nummer eins hatten sie lauter ähnliche, aber nicht genau den rosa Lana del Rey-Pulli mehr, obwohl sie mir genau mit dem Teil bekleidet von jeder Wand des Ladens entgegenlächelte. Der Kommentar der Verkäuferin, die meinte, er sähe auch angezogen top aus und koste ja nur 19,95€, verstärkte meine Begierde nur noch mehr. Ersatzkauf. Ein grauer Kuschelpulli mit gerafften Schultern.

Weiter zu H&M Nummer zwei. Hier fragte ich schon am Eingang, ob sie besagten Pulli noch hätten und wurde direkt in die obere Abteilung weiterverwiesen – aber: Fehlanzeige.

In H&M Nummer drei fragte ich auch an der Kasse und bekam gleich die Antwort „ausverkauft“.

Letzte Chance, H&M Nummer vier. Komischerweise hingen hier im Laden keine Lana del Rey-Poster – dafür gefiel mir ein anderer Winterpulli, den eins der Models auf den Bildern trug. Auf Nachfrage nach Miss del Rey die Antwort, dass man die Kollektion hier nie hatte. Daher auch keine Poster. Es folgte der klassische Frustkauf. Und zwar in Form des schönen Winterpullis vom Poster – immerhin für auch nur 19,95€!

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Entzauberter Orient


Ich gebe ganz offen zu: ich war ein wenig enttäuscht von dem, was Marokko an orientalischem Flair zu bieten hatte. Überspitzt gesagt ist jede Berliner Shisha-Bar orientalischer als alles, was ich von Casablanca bis Marrakesch auf meiner Reise durch Marokko gesehen habe.

Betrachte ich das Ganze reflektiert und mit etwas Abstand wird auch mir klar, dass das, was der Durchschnitts-Europäer sich unter „orientalisch“ vorstellt, wahrscheinlich zu viel von bezaubernder Jeannie und Aladdin inklusive Wunderlampe beeinflusst ist.

Trotzdem: Ich habe auf der ganzen Reise nur eine einzige Bauchtänzerin und einige wenige Männer mit Turban gesehen. Der typische Marrokaner trägt eher eine Wollmütze (trotz Temperaturen von weit über 30 Grad!). Die Frauen tragen zu 90% Kaftan und Schleier, viele sogar die komplett schwarze Burka, bei der dann nur die Augen zu sehen sind. Klar, ich wusste vorher, dass ich in ein muslimisches Land reise – schon beim Packen hatte ich darauf geachtet, auch genug dreiviertel Hosen und Röcke, die über’s Knie gehen, mitzunehmen.

Aber dass sich doch so viele Frauen dort streng nach Koran kleiden, war mir nicht bewusst. Ich wusste auch nicht, dass es Kinder-Burkas gibt. Ein Mädchen, das ich in der komplett schwarzen Verhüllung gesehen habe, kann nicht älter als 3-4 Jahre gewesen sein.

Anfangs wunderte ich mich, warum es dann in der Stadt aber viele Geschäfte mit eher westlich aussehenden Klamotten gab. Für Touristen? Bis ich hier und da zufällig sah, was die Damen denn unter ihrem Kaftan tragen: High Heels und eben diese westlichen Jeans und Tops mit Leoprint!

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Pose – Pinterest just for fashion


Ich bin ein sehr visueller Mensch. Ich kann stundenlang auf Pinterest surfen und mir schöne Bilder anschauen und zu tollen boards zusammenpinnen.

Unter anderem habe ich dort boards, auf denen ich Styling-Anregungen (Klamotten, hair styles etc,) zusammentrage, mir „places I want to go“ markiere oder unter der Kategorie „Yummie“ Köstlichkeiten sammle, die ich eh nie nachkochen werde können.

Dass das pinnwandartige Durchstöbern schöner Fotos besonders Frauen dazu verleitet, lange auf einer Seite zu verweilen machen sich mittlerweile auch bestimmte Branchen zu nutze. Vor einiger Zeit entdeckte ich z.B. trippy – eine Plattform, auf der man im Pinterest-Style eine Reise zusammenstellen kann, in dem man Fotos von verschiedenen Orten und Sehenswürdigkeiten an ein board pinnt.

Und nun folgte logischerweise auch eine Fashion-App im Pinterest-Style: Pose.
Ich entdecke sie im Appstore und lud mir zunächst die iPad-App herunter. Später sah ich, dass es das Ganze auch als Facebook-App gibt.

Zu Beginn wird ersteinmal der Style abgecheckt. Hierzu muss frau bei fünf Outfit-Pärchen entscheiden, welches besser gefällt. Anschließend schlägt die App, basierend auf den bevorzugten Outfits, einem Nutzerinnen vor, denen man folgen kann. Meine Vorschläge fand ich schon mal nicht so passend. Außerdem war ich ziemlich geschockt, dass die App einfach mal alle fünf Outfits, die ich beim einleitenden Quiz bevorzugt hatte, auf meine Facebook-Chronik gepostet hatte. Gut, ich hatte mich mit Facebook login angemeldet – aber ein solch aggressives Posten hätte ich nicht erwartet. Gefühlt war ich zu dem Zeitpunkt ja noch gar nicht richtig drin in der App, sondern noch am Aufsetzen des Accounts.

Nun ja, jetzt war ich einmal drin.
Im Grunde sieht es schon sehr stark nach Pinterest aus, allerdings sind die Funktionen etwas komplizierter. Frau kann Outfits oder einzelne Kleidungsstücke merken, liken, sharen, zu einer Sammlung hinzufügen (soweit alles wie bei Pinterest) – aber es gibt auch einen „shop“-Bereich. Wie der funktioniert, habe ich noch nicht rausgefunden, denn bei den Bildern, die dort angezeigt werden, habe ich nur die gleichen Funktionen (merken, liken…) zur Verfügung.

Außerdem beschleicht einen beim längeren Surfen das Gefühl, dass noch nicht allzu viel Content vorhanden ist, irgendwann doppeln sich die Bilder.
Aber so war es am Anfang bei Pinterest auch – also warte ich mal ab!

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Business Outfit


Ich besitze kein Kostüm. Keine schlichte, schwarze Stoffhose. Nicht mal einen vernünftigen Blazer – bis gestern.

Als ich vor einigen Wochen erfuhr, dass ich für meinen Arbeitgeber auf Vortrags-Tour quer durch Deutschland reisen um in den neun größten deutschen Städten vor hunderten (insgesamt mehr als 10.000) Leuten aus der Immobilienbranche sprechen soll, war mein Outfit erstmal das letzte, an das ich dachte.

Zunächst kamen Entwurf der Präsentation, ein Schauspiel-Coach, der meine Haltung, Aussprache und Körpersprache korrigierte und üben, üben, üben. Doch dann, letzte Woche, kam mir das erste mal bewusst der Gedanke, dass ich wohl schlecht in Jeans im used look und meinen Lieblingsboots auf die Bühne gehen kann. Die Immobilienbranche ist doch immer noch ein eher konservatives Völkchen…

Also begann ich – aufgrund Zeitmangels, stundenlang Shoppen zu gehen – online bei H&M und Co. nach einem „seriösen“ Outfit zu suchen. Ich wurde erstaunlich schnell fündig und bestellte ein paar Schuhe, zwei Blüschen, einen schwarzen Rock und Perlenohringe (und natürlich ein, zwei Teile, die ich so noch schön fand aber keineswegs für die Bühne geeignet waren). Eigentlich wollte ich auch noch einen Blazer mitbestellen, der wäre aber erst in sechs Wochen lieferbar gewesen.

Das Paket kam ein paar Tage später an und Schuhe, Rock und Blüschen passten auch – wunderbar. Fehlte nur noch ein Blazer (schon allein aus kältetechnischen Gründen). Außerdem hatte ich festgestellt dass alle meine hautfarbenen Strumpfhosen Laufmaschen hatten. Also musste ich gestern, drei Tage vor’m ersten Auftritt, doch noch mal los.

Bei H&M saßen die Blazer alle nicht richtig, sahen immer zu groß aus (im Nachhinein also gut, dass ich den online nicht mitbestellen konnte). Aber ich fand noch ein weiteres Oberteil, dass ich mit dem Rock kombinieren kann. Bei Tally Weijl wurde ich schließlich fündig – ein schlichter, schwarzer Blazer, der nicht so aussah, als hätte ich drei Schulterpolster auf jeder Seite eingenäht.
Jetzt kann es also losgehen, Dienstag ist es so weit. Danach wird das erste Outfit bestimmt durchgeschwitzt sein. Gut, dass ich mehrere habe. Am Donnerstag geht es nämlich direkt weiter.

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Endlich: Primark in Berlin


Das erste mal hörte ich von Primark vor 2-3 Jahren, als eine Freundin für ein Praktikum längere Zeit in London war und ich sie dort besuchte. Da würden alle so drauf abfahren, sie verstünde aber auch nicht so ganz warum…

Mittlerweile verstehe ich es und habe eine Art Hassliebe gegenüber der irischen Klamotten-Kette entwickelt: Einerseits gibt es unglaublich günstige, schöne Klamotten, die erstaunlich gut sitzen. Andererseits ist ein Einkauf bei Primark immer der pure Horror: überquellende Tische mit wild durcheinander liegenden Pullis, Shirts und Strickjäckchen – tausende Mädels, die sich durch die Gänge quetschen und unendlich lange Schlangen vor den Umkleiden, von denen es in jedem Primark viel zu wenige gibt. Wenn man dann versucht, vor einem der wenigen Spiegel im Laden Sachen anzuprobieren, wird man vom Personal böse angeschimpft.

Nun gibt es seit knapp zwei Monaten den ersten Primark in Berlin. Ich bin extra nicht in den ersten Wochen hin, weil schon ein halbes Jahr vorher ein riesen Hype auf Facebook & Co. zur bevorstehenden Eröffnung gemacht wurde und ich mit bildlich vorstellen konnte, wie das wohl ablaufen würde – die Bilder in meinem Kopf sahen nach Schlachtfeld aus.

Letztes Wochenende traute ich mich aber dann. Von abflachendem Ansturm keine Spur: der riesige Laden, die Tische, die Umkleidekabinen – alles quoll über. Um mich herum manische Mädels und mitgeschleifte Männer, fassungslos ob des sich ihnen bietenden Spektakels.
Ich kann verstehen, wenn man im Primark Angstzustände bekommt. Würde ich wahrscheinlich auch, wenn mich nicht der weibliche Klamotten-Schnäppchen-Drang packen würde, sobald ich einen Primark betrete.

Am Eingang stehen bereits die riesigen Sammelkörbe bereit, in die frau haufenweise Teile stopft. Ich natürlich auch: Print-Shirts für 3€, Pullis für 6€ (nicht, dass ich nicht genug hätte, aber das Grün passt soooo gut zu meiner Augenfarbe!). Und dann die ganzen Taschen – wie kann Primark eigentlich alles für die Hälfte von H&M-Preisen anbieten? Die Antwort will man wahrscheinlich gar nicht wissen…

Ein kurzer Blick rüber zu den Umkleiden – okay, forget it! Zwar geht die Schlange nicht durch den kompletten Laden, aber nur, weil sie in Schlangenlinien wie beim Checkin am Flughafen geleitet wird. Und um das „verbotene“ Vor’m-Spiegel-Anprobieren auch zu verhindern, gab es im gesamten Laden nur ein oder zwei davon, im Zweifelsfall mit vollen Kleidungsständer zugestellt, so dass man sowieso nichts davor anprobieren konnte.

Also stellte ich mich ohne Anprobe an die lange Schlange an der Kasse an – und war erstaunt, wie schnell sie kürzer wurde. Das, was man an Umkleiden und Spiegeln gespart hatte, wurde offenbar in Kassen investiert.
Schließlich ließ ich glücklich und mit großer Tüte (bei Primark gibt es glaub ich aus guten Gründen nur diese eine, riesige Größe) das Chaos hinter mir.

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Kleider machen iPads


Sage und schreibe ein halbes Jahr habe ich nun nach einer passenden Schutzhülle für mein iPad 3 gesucht.

Apple behauptet ja, das von ihnen angebotene Smart Cover (das ich auch habe, in pink natürlich) sei völlig ausreichend zum Schutz des guten Stücks.

Nun, Apple weiß wohl nicht, wie es so in Damen-Handtaschen aussieht, in denen das trendy tablet aber eben von der weiblichen Kundschaft transportiert wird. Das Smart Cover schützt nur bedingt vor Krümeln, offenen Ballpens oder Labellos. Spätestens beim obligatorischen Kramen nach dem Haustür-Schlüssel verrutscht das Ding und entblößt die empfindliche Oberfläche gegenüber jeglichen spitzen, flusenden oder sonst wie gefährlichen Gegenständen, die sich in der Durchschnitts-Damenhandtasche befinden.

Also fing ich an, doch nach einem „Rundum-Schutz“ zu schauen. Zunächst machte ich mich in der realen Welt auf die Suche und klapperte diverse Kaufhäuser und Media-Märkte ab. iPad-Hüllen hatten die meisten – aber nur in tristem schwarz oder grau, dem schicken Apple-Produkt nicht würdig. Selbst in den New Yorker Apple-Vorzeige-Stores in Soho und auf der Fifth Avenue gab es keine schicken Alternativen.

Also führte ich meine Suche schon bald digital weiter fort. Bei amazon, eBay und diversen anderen Online Shops, die man so findet, wenn man nach „ipad hülle“ googlelt. Auch überall nichts spannendes.
Also auf zu den DIY Plattformen: DaWanda und Etsy. Hier gibt es iPad-Taschen in Hülle und Fülle – aus jeglichem Stoff, mit Strass besetzt oder aus Holz, alles, was sich irgendwie um das iPad drappieren lässt, wird zu z.T. horrenden Preisen als iPad-Hülle, -Cover, -Case oder –Tasche verkauft. Schnell füllten sich meine Merklisten auf den beiden Portalen, so dass die Entscheidung immer schwerer wurde, weil eben ein immer größerer Pool aus schönen iPad-Taschen heranwuchs. Zeitweise dachte ich daher daran, mir meine Wunsch-Hülle einfach selbst zu stricken oder zu nähen. Dann hätte ich aber wieder ewig mit der Auswahl von Wolle oder Stoff verbracht.

Schließlich entschied ich mich für ein Retro-Blumen-Modell mit großem Holzknopf als Verschluß bei Etsy. Da das Ganze von einer Dame aus England kam, musste ich dann noch etwas auf das schöne Teil warten. Heute lag es aber endlich im Briefkasten – und es steht meinem iPad ausgezeichnet!

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Einmal spiegelglanz-blond, bitte!


Mit ca. 15 Jahren hatte ich eine dieser typischen Teenager-Eingebungen, dass ich mir meine Haare doch mal blond färben könnte.

Ich kann mich nicht erinnern, ob ich die erste Färbung selbst gemacht habe oder von einer Freundin hab auftragen lassen. Ich weiß auch nicht mehr, was meine Eltern zu der Sache gesagt haben (vor ihnen verheimlichen ging ja wohl schlecht). Ich weiß nur: es gefiel mir sehr gut!

Und damit hatte ich den Teufelskreis des Haarefärbens gestartet. Seit dem, also jetzt schon fast mein halbes Leben lang, setze ich meine Haare alle paar Monate einem stinkenden, chemischen Cocktail aus, um ihnen die Farbe (straßenköterdunkelblond) zu entziehen.

Anfangs probierte ich nahezu alle Drogerie-Produkten von Schwarzkopf, Garnier & Co durch, so dass die Farbe nicht immer gleich war und sich mit der Zeit verschiedene Blondtöne mischten. Zwischenzeitlich schwenkte ich dann um auf teurere Friseur-Produkte, die damals in der Kleinstadt gar nicht so einfach zu bekommen waren! Internet wurde zu der Zeit noch nicht zum Shoppen genutzt.

Ein paar Jahre später, ich war immer noch Teenager, hatte ich wieder so eine Eingebung, meine mittlerweile fast Po-langen Haare dunkelbraun zu färben. Gott sei Dank entschied ich mich hierbei für den Friseur und nicht das 5,90€-Produkt von Rossmann. So sah das Ganze zwar ordentlich aus – war aber eine krasse Veränderung meines Typs. Zu krass, wie ich keine vier Wochen später entschied und wieder zum Friseur rannte: Bitte alles wieder blond!

Seit dem bin ich dabei geblieben und finde auch einen 5cm-Ansatz vertretbar, so dass ich nur 2-3 mal im Jahr zur Chemiekeule greifen muss (bzw. meine kleine Schwester, die beste Haarfärberin der Welt). Mittlerweile habe ich auch „meine“ Farbe gefunden und obwohl es sich um ein stinknormales L’Oreal-Drogerie-Produkt handelt, gibt es in Berlin nur noch eine Drogerie wo ich genau diesen Farbton bekomme: 10.02 Spiegelglanz Blond.

Aber wenn es ihn dort bald auch nicht mehr gibt, kann ich ja heutzutage Gott sei Dank auf einen der unzähligen Drogerie-Onlineshops zurückgreifen!

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Moskau, Moskau, Moskau ist ne teure Stadt…


Alles begann mit einem Schnäppchenflug der Lufthansa.

Als eine Freundin und ich mehr aus Jux als echter Planung im April schauten, was denn ein Flug nach Moskau kostet und wir auf einen 100€ Roundtrip-Flug mit der deutschen Vorzeige-Airline stießen, buchten wir spontan.

Kurze Zeit später stellten wir fest, dass der ganze Visumskram doch sehr kost- und zeitaufwendig ist, und bereuten, nicht spontan nach Budapest oder Prag geschaut zu haben.

Letzte Woche war es dann aber so weit: Donnerstag Abend landeten wir in Vnukovo. Nachdem wir Freitag Vormittag dann zunächst ein bisschen Sightseeing gemacht hatten, fing es an zu regnen. Was macht man dann? Klar! Shoppen! Moskau hat fast ausschließlich große, z.T. unterirdische Shoppingcenter – selbst in der bekannten Fußgängerzone Arbat finden sich kaum Geschäfte. Aber – Shopping-Center sind ja bei Regen genau das Richtige.

Zunächst stöberten wir durch ein paar Schuhgeschäfte – und stellten schnell fest: Shoppen in Moskau ist teuer! Selbst die reduzierte Ware war unverhältnismäßig teuer.
Natürlich gibt es auch in Moskau die typischen Shopping-Center-Geschäfte wie Accessoirize oder gar Douglas – aber wir wollten ja gerade russische Klamotten kaufen! Also spazierten wir absichtlich nur in Geschäfte mit russischem Namen rein. Und gleich der zweite war ein Goldtreffer! Kira Plastinina. Schnell türmten sich Kleidchen, Tops und Strickjäckchen über meinem Arm – und dann sah ich auch noch die reduzierten Schuhe (und hier wirklich zu einem guten Preis)! Beigefarbene Wildleder Highheel-Stiefel mit roter Sohle – ein Traum! Auch vier weitere Teile, die ich anprobierte gefielen auf Anhieb super und so stand auf dem Bon hinterher 4055 russische Rubel – was aber nur gut 100€ sind, für russische Verhältnisse also ein absolutes Schnäppchen!

Am nächsten Tag gesellte sich zu dem bereits gekauften Paar Stiefel noch eins dazu – und zwar ein paar hellrosafarbene, gehäkelte Sommerstiefel. Die hatte ich in den kleinen Lädchen in den U-Bahn-Stationen immer wieder gesehen und fand sie schön, konnte mir aber nicht vorstellen, wie sie getragen ausschauen. Bis eine Russin neben mir in der Bahn genau so welche trug – und es sah gut aus. Also machten wir beim nächsten dieser Lädchen einen Stop und ich probierte alle Farben von mint bis pink einmal durch. Hellrosa war am schönsten. Gekauft.

Am Sonntag war wieder Traumwetter, so dass wir auf einen wunderschönen Markt fuhren, von dem wir im Netz gelesen hatten: der Ismailkovsky Markt. Klar gab es da viel Nippes (Matruschkas in allen Größen, Farben und Formen, Obama- und Lady Gaga-Matruschkas) aber auch schöne Dinge wie antike Schmuckdöschen und russische Pelzmützen. Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich als Vegetarierin für letztere meine übrigen Rubel ausgab. Ich habe ein ganz schlechtes Gewissen, mal sehen, ob ich mich im Winter überhaupt traue, die aufzusetzen…

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New York (Sin) City


Bisher war ich immer mit meinem Freund zu Kurztrips in New York gewesen. Der geht zwar auch ganz gerne Shoppen, aber drei Stunden lang Designer-Schuhe bei Bloomingdale’s anprobieren stand dabei nie auf dem Programm.

Ganz anders, wenn man mit einer Freundin nach New York reist, wie ich letzte Woche feststellte.

Aber es fing ja schon vorher an: Wir starteten in Soho, wo ich mir zu Beginn eine neue Tasche zulegte. Mit der noch einigermaßen rationalen Begründung, dass meine Handgepäcks-Sporttasche einfach zu groß und meine Ausgeh-Abendtasche einfach zu klein für den normalen Alltag in New York sind. Dass ich zu Hause in Berlin aber schon zig Taschen in der passenden Mittelgröße habe, wurde gekonnt verdrängt.

Weiter ging es im Topshop. Hier machte ich allerdings u.a. einen sehr praktischen Kauf: eine Regenjacke – und tatsächlich sollten noch zwei Regentage in NYC auf uns zukommen (was ich zu dem Zeitpunkt natürlich noch nicht wusste).

Anschließend dann der berühmt-berüchtigte Besuch im Bloomingdale’s. Erst war ich recht desinteressiert, weil ich normalerweise in solchen All-in-one-Department-Stores nichts finde (was meiner Preisklasse entsprechen würde). Doch als meine Freundin anfing, durch die reduzierten Schuhe zu stöbern, wurde ich auch neugierig. Michael Kors Schuhe für $48??! Sofort anprobiert! Und verliebt! Ebenso mit nicht viel teureren Pumps von Ivanka Trump. Zwei paar Designer-Schuhe für umgerechnet unter 100€ – Hammer! Meiner Freundin ging es nicht anders – auch sie verließ den Laden mit einer „Medium Brown Bag“ mit zwei Paar Schuhen – obwohl sie zuvor schon drei Paar gekauft hatte!


Am nächsten Tag mussten wir natürlich auch noch zu meinem geliebten Beacon’s Closet – dem immer noch besten Second Hand Laden in ganz New York. Ich frage mich, wo die das ganze coole Zeug immer auftreiben – schon nach wenigern Minuten hingen zig Teile über meinem Arm. Und in der anderen Hand hielt ich drei (!) weitere Paar Schuhe. Gut, dass ich vom letzten mal bereits wusste, dass man auch mit Kreditkarte zahlen kann…

Somit waren wir also beide bei je fünf neuen Paar Schuhen – plus die fünf Paar, die wir jede dabei hatten! Langsam wurde uns bewusst, dass wir uns in New York nun offensichtlich mit dem Carrie Bradshaw-Virus infiziert hatten.
Und ganz wie Carrie in einer Sex and the City-Folge erzählt, mussten wir an den letzten zwei Tagen daher sogar am Essen sparen…